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Diskussion «Die Daten der amtlichen Vermessung als Open Data?»
Artikel 1-3 von 3



Stefan Keller
28. Mai 16 (21:17 Uhr)
Beitragsnummer: 3352
Leider hat sich hier noch kein Bundes- oder Kantonsvertreter gemeldet. Auf Twitter hingegen sind einige Interaktionen zu verzeichnen: [twitter.com/hashtag/opendata] .

Doch mit der "Öffnung" der Daten alleine ist es noch nicht getan. Nachfolgend einige Punkte, die als Behörde zu beachten sind:

1. Behörden sollen OpenData zuerst als Rohdaten (Download, Vektor) zur Verfügung stellen. OpenData mit Fokus auf Webservices oder in abgeleiteter Form (Raster statt Vektor) verzögert die Verbreitung nur und schöpft den wirtschaftlichen Nutzen nicht aus.

2. Nutzer dieser OpenData können auf ihren Produkten und Webseiten nicht dutzende von Quellenangaben darstellen. Darum ist Kompatibilität der OpenData-Lizenzen zu ODbL sicherzustellen (d.h. keine zwingende Attributierung; bei Creative Commons "BY" genannt).

3. Es gibt zwar schon einige Daten, die OpenData sind auf [opendata.swiss/] und es gibt sicher weitere offene Daten in den Kantonen. Diese haben aber sehr unterschiedliche und z.T. gar keine(!) Lizenzangaben. Darum ist es nötig, dass eine gemeinsame Lizenz zu OpenData für Behörden erarbeitet wird. Der Bund könnte hier eine Vorbildfunktion übernehmen (zurzeit ist aber meines Wissens leider keine Aktivität bekannt).

Stefan Keller
16. Mai 16 (13:23 Uhr)
Beitragsnummer: 3341
"Der Bund will eine Open-Data-Kultur fördern" schreibt die NZZ online heute 16.5.2016 (siehe 1). Und weiter: "In der Schweiz haben die Behörden das Potenzial von offenen Daten entdeckt. Sukzessive werden neue Datensätze veröffentlicht. Ziel ist ein internationaler Spitzenrang."

Im NZZ online Dossier "Chancen der Digitalisierung" gibt es einen weiteren Beitrag vom 16.5.2016 zum Thema "Open Data – Stoff für digitale Kreativköpfe" (siehe 2). Dieser Artikel passt gut zu dieser Diskussion [3340]. Hier einige Zitate:

"Die öffentliche Hand und ihre ausgelagerten Betriebe verfügen über Unmengen an Informationen, Statistiken, Tabellen, Katasterplänen. Fortlaufend werden neue Angaben erhoben und abgespeichert, ohne dass das schlummernde Potenzial auch nur annähernd ausgeschöpft wird."

"Aber (...) weshalb beschäftigt sich die Bahn mit der Programmierung von Apps, wenn es private Unternehmer gibt, die viel mehr herausholen?"

"Was also wäre möglich, wenn sämtliche nicht personenorientierten Gesundheits-, Forschungs-, Geo-, Wirtschafts, Steuer-, Adress-, Wetter-, Arbeitsmarkt-, Verkehrs- oder Umweltdaten frei nutz- und zu beliebigen Zwecken verknüpfbar wären?"

"In einer Studie des Bundes wird das wirtschaftliche Potenzial für die Schweiz auf 860 Millionen bis zu 1,2 Milliarden Franken geschätzt."

[1] [www.nzz.ch/schweiz/chancen-der-digitalisierung-der-bund-will-eine-open-data-kultur-foerdern-ld.82416]
[2] [www.nzz.ch/schweiz/chancen-der-digitalisierung-open-data-stoff-fuer-digitale-kreativkoepfe-ld.82412]

Stefan Keller
16. Mai 16 (01:29 Uhr)
Beitragsnummer: 3340
Gerne mache ich Sie aufmerksam auf einen Artikel von Frau Professor Simos-Rapin zum Thema "Die Daten der amtlichen Vermessung als Open Data?" ("Les données de la mensuration officielle en Open Data?", "I dati della misurazione ufficiale in open data?"). Nachzulesen im aktuellen Heft "Geomatik Schweiz" Nr. 5/2016 (siehe [3335]).

Der Artikel enthält einen Vorschlag, den ich selber kaum vorzutragen gewagt hätte! Gerne möchte ich hiermit die Diskussion ins GEOWebforum tragen.

Die amtlichen Daten haben ja inzwischen durch Google Maps und OpenStreetMap immer mehr Konkurrenz erhalten. Ich denke, dass darum jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, sich
1. auf die eigenen Werte zu besinnen, sowie
2. über eine Öffnung und
3. über eine Zusammenarbeit v.a. mit OpenStreetMap nachzudenken.

Eine Anregung dazu habe ich bereits im Dezember 2015 gegeben mit meinem Verweis auf den provokativen Vortrag zu "... What can be done for government mapping?" (siehe [3252] Seite 37 ff.). Ich zitiere: "...Cadastre, the last bastion of government control. And I don't think I'm overstating things much to say government is hard at work screwing this up, setting the stage for a final loss of relevance."

Frei übersetzt: "...Die Amtliche Vermessung ist die letzte Bastion bei der die Öffentliche Verwaltung die alleinige Kontrolle behalten willl. Und ich glaube nicht, dass ich übertreibe wenn ich sage, dass die Verwaltung alles daran setzt, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sie nicht endgültig ihre Relevanz verliert".

Ich bin gespannt auf eine konstruktive und offene Diskussion in diesem Forum - oder wo auch immer. Hauptsache ist, dass noch mehr Schwung in Open Government Data-Bewegung in der Schweiz kommt.




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